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Durch
den Spessart von Lohr am Main nach Bieber
Ob der
Ursprung des Märchens historische Wurzeln hat, ist für
den Teilnehmer der traditionellen Schneewittchenwanderung nicht
das Wichtigste, hier steht das Naturerleben im Vordergrund. Die
Touristikorganisationen und Verkehrsvereine der an der Wegstrecke
liegenden Ortschaften laden wie jedes Jahr zu dieser Wanderung auf
Schneewittchens Spuren ein, in diesem Jahr am 28. September.
Allerdings ist die gesamte Strecke nur geübten und gut ausgerüsteten
Wanderern zu empfehlen. Um bei Kräften zu bleiben, haben die
Veranstalter jeweils nach einem Drittel der Wegstrecke eine Erfrischungsstelle
mit Imbiss und Getränken eingerichtet.
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Der
33 Kilometer lange Weg beginnt im Schloss zu Lohr am Main. Dort ist
ein Museum eingerichtet, in dem der "sprechende Spiegel"
und Schneewittchens Fluchtschuhe bewundern werden können. Auch
erfährt der Besucher etwas über den Spessart und die Lebensumstände
seiner Bewohner: Diese hatten mit den kargen Böden des Buntsandsteins
zu kämpfen und konnten nur Forstwirtschaft betreiben. Die Bevölkerung
litt große Not, die sie aber erfinderisch machte: Glashütten
und Eisenhämmer entstanden. |
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Vom Schlossplatz
aus geht es über den Valentinusberg steil hinauf, vorbei an
der 1660 erbauten Valentinusbergkapelle, in die Schneewittchen zu
flüchten versuchte, jedoch vor verschlossenen Türen stand.
Nach drei Kilometern zweigt der Wanderweg nach rechts ab. Es geht
2,5 Kilometer bergab bis nach Partenstein. Wir stoßen auf
den Dilthey-Bildstock von 1476 und einen Grenzstein von 1683, mit
dem Wappen des Mainzer Kurfürsten und Erzbischofs Anselm Franz
von Ingelheim.
Über
die sieben Berge....
Auf unserem
Weg haben wir bereits drei der sieben Spessartberge überwunden:
Den Hammersbuch (511 m), die Steckenlaubshöhe (542 m) und die
Pfirschhöhe (502 m).
Unter
dem Eisenbahnviadukt führt der Weg in den Ort Partenstein hinein.
Wir gehen ein Stück entlang des Lohrbachs und erklimmen linkerhand
den Burgberg. Von hier aus blicken wir auf die Reste der Burg Bardenstein.
Sie wurde im 13. Jahrhundert erbaut und 1637 zerstört. Bis
Ende des 18. Jahrhunderts war die Burg bewohnt und diente als Gefängnis.
Schneewittchen soll hier Zuflucht gefunden haben. Als 1803 die Mainzer
und Hanauer Herrschaft endete, kam Partenstein zum neugebildeten
Fürstentum Aschaffenburg.
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Weiter
geht es über den Auberg bis zum Bergfeld von Frammersbach. Hier
erreichen wir nach 3,5 Kilometern die Frammersbacher Skihütte,
von wo wir auf den Gaulskopf (519 Meter) und den Eichenberg (544 Meter)
blicken.
Nach weiteren zwei Kilometern kommen wir zur Kapelle Heilig Kreuz,
die im 14. Jahrhundert erbaut, zwischen 1485 und 1681 erweitert wurde
und heute ein Wallfahrtsort ist. Schneewittchen betete auch in dieser
Kirche wieder um ihre Rettung. An der Kapelle führt der Waldweg
weiter bis zur Waldhütte Weidmannsruh die im 18. Jahrhundert
erbaut wurde. Hier sollte Schneewittchen vom Jäger getötet
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zu den sieben Zwergen
Unsere
Wanderung führt nun nahe an der Rodungsinsel von Mosborn vorbei.
Hier im Laubersbachtal, dem Aubachtal und im Birkengrund ist das
Vorkommen von Glashütten im 17. und 18. Jahrhundert nachgewiesen.
Nachdem wir die Erkelshöhe (517 Meter) und den Hirschberg (535
Meter), die letzten zwei der sieben Berge bezwungen haben, erreichen
wir den Wiesbüttsee. Das Wiesbütt-Moor und der Wiesbüttsee
wurden 1765 zur Belüftung und Entwässerung der Bergwerksstollen
im Lochborntalgrund angelegt. Der Bieberer Bergbau mit Silber-,
Kupfer- und Blei-Bergwerken wurde bereits 1494 erwähnt und
erlebte im 18. Jahrhundert eine Blütezeit. Am Wiesbüttsee
gibt es ein schönes Ausflugslokal zum Kräfte-Auftanken
für den Rest des Fluchtweges.
Weiter
dem gewohnten Wanderzeichen nach geht es bis zum Dr.-Kihn-Platz
(2,5 km). Hier verläuft der Schneewittchenwanderweg nach Westen
parallel zu den beiden bekannten Fernwanderwegen des Spessart, dem
Eselsweg und der Birkenhainer Straße.
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Vielleicht
wurde dort, am vielbefahrenen Fuhrmannsweg, Schneewittchen gesehen
und die Stiefmutter konnte es bei den Zwergen finden. Schneewittchen
floh bergab vom Dr.-Kihn-Platz, querte den Bach im Lochborn und stieg
hinauf zur St. Mauritius-Kapelle auf dem Burgberg. In dieser Kirche
feierten die Zwerge ihre Gottesdienste. |
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Jetzt
ist die Flucht fast geschafft, es geht noch 1,5 Kilometer bergab
nach Bieber, dem Ziel der Wanderung. Dort, in der Moritz-Kapelle
dankte Schneewittchen für ihre Rettung, verbarg sich bei den
zwergwüchsigen Bergleuten und verrichtete ihnen den Haushalt.
Hier in Bieber, in der Grillhütte Webersfeld lassen wir den
anstrengenden Tag dann gemütlich ausklingen. Und "Schneewittchen"
persönlich überreicht jedem Teilnehmer eine Urkunde. Allein
dafür hat sich die Anstrengung doch gelohnt, oder?
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